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Weihnachten und die Christrosen

Schneerose, Schwarze Nieswurz, Weihnachtsblume, Christblume, Weihnachts- oder Winterrose: Die Christrose hat viele Namen. Diese verraten, wie stark diese Blume in unserem Brauchtum verwurzelt ist und lässt die „Geschichten dahinter“ erahnen. So beziehen sich Bezeichnungen mit Schnee und Winter natürlich auf ihre winterliche Blütezeit, während sich Namen, die mit Christus oder Weihnachten zu tun haben, auf die Tradition beziehen, die Pflanzen so zu kultivieren, dass sich die Blüten an Weihnachten öffnen. Aber sie heisst ja auch Schwarze Nieswurz. Dieser Name weist auf die einstige Verwendung als Niespulver sowie das schwarze Rhizom der Pflanze hin. Apropos Niespulver: Schuld an der „Nieserei“ ist das in den Christrosen enthaltene Protoanemonin, das die Schleimhäute reizt. Früher machte man sich dieses Phänomen zunutze, um böse Geister und Krankheiten „auszuniesen“. Aber aufgrund der Giftigkeit der Christrosen war diese Behandlung nicht ganz ungefährlich. Das erklärt auch den Gattungsnamen „Helleborus“. Dessen Etymologie ist zwar nicht restlos geklärt. Aber man vermutet, dass sich dieser aus „helein“ für töten und „bora“ für Speise zusammensetzen könnte.

Bildquelle: Aquila Camenzind

Die Christrose: Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Da die Christrose als Weihnachtsblume gilt, gibt es auch eine rührende Geschichte. Diese beginnt wie alle Märchen mit: Es war einmal.

Es war einmal ein Hirte. Er war einer von jenen, von denen man in der Bibel liest, dass sie in der Weihnachtsnacht ihre Schafe in der Nähe von Bethlehem gehütet hätten. Als Jesus geboren wurde, erschien den Hirten ein Engel und verkündete ihnen, dass in einer Krippe der Heiland geboren sei. Deshalb beschlossen sie, sich auf den Weg zu machen, um das Kind zu sehen. Dazu gehörte auch unser eingangs erwähnter Hirte. Der war allerdings traurig. Denn er wollte dem Jesuskind unbedingt etwas schenken. Da er aber arm war, hatte er nichts. Zudem war Winter und es war kalt. Deshalb war es auch müssig, auf dem Feld nach Blumen zu suchen. Schliesslich weinte er bitterlich. Aber da geschah ein Wunder: Seine Tränen fielen zur Erde. Und bevor diese noch ganz trocken waren, sprossen daraus die wundervollsten Blumen, schöner als alle, die er bisher gesehen hatte. Glückselig pflückte er einen ganzen Strauss davon und überbrachte ihn als Geschenk dem Jesuskind. Die Christrose war geboren!

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